Parameterstudien
Im Rahmen der ersten Projekthälfte wurden zahlreiche Grundlagendaten recherchiert, erhoben, analysiert und aufbereitet. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend, werden aktuell Parameterstudien durchgeführt. Diese haben das Ziel, bauliche, technische, betriebliche, personelle und organisatorische Maßnahmen und Konzepte im Bereich der Information der Bevölkerung abzuleiten, die eine möglichst sichere Evakuierung gewährleisten und dabei eine möglichst hohe Kapazität erreichen.
Ausgangspunkt der Parameterstudien sind computergestützte Simulationen, welche am Forschungszentrum Jülich (FZJ) durchgeführt werden. Mit Hilfe der Simulationssoftware JuPedSim wurde dafür ein detailgetreues 3D-Bauwerksmodell des Dortmunder Hauptbahnhofes implementiert und die Funktionalität der Software um wesentliche Neuerungen wie einer verbesserten Schnittstelle Bahnhof-Zug erweitert. Innerhalb der Simulation wird so eine dynamische und dreidimensionale Orientierung der Personen durch den Bahnhof hindurch möglich.Die Simulationen selbst beruhen auf sogenannten mikroskopischen Modellen zur Personenbewegung, welche von einer Vielzahl verschiedener Parameter abhängen. Um daraus verlässliche quantitative Schlussfolgerungen ziehen zu können, wird am FZJ aktuell das komplexe Zusammenspiel von Gebäude-, Personen- und Zugparametern untersucht. Der Fokus liegt dabei sowohl auf den besonderen Gegebenheiten im Dortmunder Hauptbahnhof als auch auf der Übertragbarkeit auf andere Szenarien.
Die bueffee GbR befasst sich in diesem Zusammenhang schwerpunktmäßig mit der Entwicklung baulicher, organisatorischer und personeller Maßnahmen. Ebenso werden notwendige Maßnahmen im Bereich der Information der Bevölkerung identifiziert. Ziel dieser Maßnahmen ist die kapazitätsoptimierte/kapazitätsmaximierende Nutzung des Dortmunder Hauptbahnhofes im Rahmen einer großräumigen Evakuierung. Bei der Ableitung von Empfehlungen wird im Weiteren auch auf eine Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf andere Regionen/Bahnhöfe geachtet.
Im Rahmen der Parameterstudien werden vor diesem Hintergrund unter anderem die in der nachfolgenden Abbildung dargestellten Parameter näher betrachtet und aus den Ergebnissen der Studien daraus entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen für die Praxis abgeleitet. Diese können beispielsweise in die Erarbeitung entsprechender Konzepte für eine großräumige Evakuierung einfließen. Die in der Abbildung aufgeführten betrieblichen und insbesondere organisatorischen Parameter ergeben sich i. d. R. nicht unmittelbar aus den Parameterstudien, sondern mittelbar aus den abgeleiteten Maßnahmen und Empfehlungen.
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Aufgabe der Hochschule Bochum ist insbesondere technische und betriebliche Parameter zu identifizieren, welche direkten oder indirekten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Systems „Schiene“ nehmen. In der nachfolgenden Abbildung sind diese den vier Hauptkategorien „Infrastruktur des Bahnhofsgebäudes“, „Infrastruktur des baulichen Schienensystems“, sowie die „fahrzeugseitigen Eigenschaften“ und Kapazitäten/Kompetenzen im Bereich „Personal“ zugeordnet.
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Das System „Schiene“ (Quellverkehr) ist als Bestandteil des Gesamtsystems „Bahnhof“ definiert. Weiterhin umfasst das Gesamtsystem „Bahnhof“ das Bahnhofsgebäude (Binnenverkehr/Persönenströme) mit all seinen Eigenschaften, wie bspw. Eingänge oder Treppenanlagen sowie die Organisation des Transports der Bevölkerung aus dem Stadtgebiet zum Bahnhof (Zielverkehr). Diese „Verkehre“ bestehen aus mehreren Teilkapazitäten, die wiederum teilweise in Abhängigkeit zueinander stehen.
Um die Auswirkungen der Parameter auf das Gesamtsystem zu untersuchen und somit eine Abschätzung der Leistungsfähigkeit/Kapazität des Gesamtsystems darzustellen, werden diese hinsichtlich ihrer (möglichen/zeitlichen) Variabilität unterschieden und wirken als Stellschrauben in den durchzuführenden Parameterstudien. Dazu wird in einem ersten Modellierungsschritt ein 0-Fall definiert, der als konstante Grundlage für weitere n-Fall-Varianten dient.
